Anti-Aging
Was bedeutet eigentlich Anti-Aging in der Kosmetik?
Der natürliche Alterungsprozess des Menschen und somit auch der menschlichen Haut lässt sich nicht aufhalten. Allerdings gibt es heutzutage viele Faktoren, die den Alterungsprozess beschleunigen, uns also "vor unserer Zeit" altern lassen. Dazu gehören z. B. angeborene Hautbarrierestörungen (dazu zählt schon eine fettarme Haut, im extremeren Fall z. B. Neurodermitis), falsche Ernährung, Stress, Nikotin, häufige intensive Sonnenbäder, zu häufiges Waschen mit aggressiven Reinigungssubstanzen und die langfristige Nutzung ungeeigneter Hautcremes.
Eine Anti-Aging-Kosmetik hat die Aufgabe, zur Vermeidung der vorzeitigen Hautalterung beizutragen. Dies sollte eigentlich jede Hautpflege tun, denn was wäre sonst ihr Sinn. Eine Hautpflege, die die Haut langfristig stärkt sowie die Regenerationsfähigkeit der Haut bewahrt und unterstützt, ist Anti-Aging.
Wie kann dies nun gelingen?
Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Gesichtscremes. Eine Gesichtscreme besteht in der Regel aus Wasser, Fetten, Wirkstoffen und Hilfsstoffen.
Wasser spendet Feuchtigkeit und Fette dienen dazu, Feuchtigkeit in der Haut zu halten sowie z. B. vor Keimen und Schadstoffen zu schützen. Fette sind dann notwendig, wenn die Haut nicht genug eigene Fette (Lipide) produziert bzw. wenn durch Reinigung zu viele der eigenen Hautlipide abgewaschen werden.
Doch Fett ist nicht gleich Fett. Es liegt nahe, dass für eine Pflegecreme solche Fette ideal sind, die den hauteigenen Lipiden möglichst ähnlich sind. Denn die Natur produziert den besten Hautschutz selbst. In unserer Hornschicht kommen sogenannte Lipiddoppelschichten vor, die aus Ceramiden, Cholesterin und langkettigen Fettsäuren bestehen. Sogenannnte DMS-Cremes enthalten solche Lipiddoppelschichten aus natürlichen Fetten und gleichen somit in Zusammensetzung und Struktur der Hautbarriere. Unter dem Mikroskop kann man den Schichtaufbau einer solchen Creme erkennen. Herkömmliche Cremes hingegen weisen eine Tröpfchenstruktur auf und enthalten Emulgatoren (man denke daran, wie es aussieht, wenn man Öl in Wasser gießt).
Vermeiden sollte man die langfristige Nutzung von Cremes, die einen hohen Anteil von Mineralölen oder Silikonen enthalten. Diese Stoffe halten zwar sehr gut Feuchtigkeit in der Haut, bilden aber einen undurchlässigen Film auf der Haut und behindern so deren Regenerationsfähigkeit. Außerdem kann es unter diesem Film zu einem Wärmestau kommen, was die Entstehung einer Couperose (erweiterte Äderchen) begünstigt.
Wirkstoffe sind die Inhaltsstoffe, die meist auf der Produktpackung beworben werden, z. B. Aloe Vera, Q10, Vitamin A und viele mehr. Regelmäßig bringt die Kosmetikindustrie neue "Wunder"-Wirkstoffe auf den Markt, die oft aber schnell wieder verschwinden. Schaut man auf die tatsächliche Effektivität von Anti-Aging-Wirkstoffen, landet man schnell bei Bewährtem wie z. B. den Vitaminen und dem NMF (Natural Moisturizing Factor). Für die Effektivität spielt außerdem eine Rolle, in welcher Konzentration die Wirkstoffe in der Creme vorhanden sind und ob sie überhaupt die Hautbarriere passieren können. Cremes mit Carriern wie Liposomen oder Nanosomen, die Wirkstoffe durch die Hautbarriere transportieren, weisen daher eine erhöhte Wirksamkeit auf. Und da nicht jede Haut gleich ist, sollten die für die eigene Haut optimalen Wirkstoffe angewendet werden.
Hilfsstoffe dienen nicht der Hautpflege, sondern erfüllen diverse Zwecke wie Konservierung, Duft, Farbe, Verteilbarkeit und Stabilität einer Creme. Zu ihnen zählen z. B. Konservierungsstoffe, Duftstoffe, Farbstoffe, Emulgatoren, Komplexbildner und Konsistenzgeber. Leider sind viele dieser Hilfsstoffe nicht unproblematisch. So sind Duft- und Konservierungsstoffe die häufigsten bzw. zweithäufigsten Allergieauslöser. Emulgatoren begünstigen Auswascheffekte, d. h. durch den mit der Creme auf die Haut gebrachten Emulgator werden bei der späteren Hautreinigung Fette ausgewaschen.
Noch ein Wort zum Sonnenschutz: Sonnenschutz mit effektiven UVA- und UVB-Filtern ist wichtig, wenn man sich längere Zeit in der Sonne aufhält. Allerdings ist es nicht sinnvoll, ständig - d. h. auch in Zeiten, in denen die Haut kaum Sonne sieht - eine Tagescreme mit Lichtschutzfilter zu verwenden. Denn dies verhindert die Vitamin-D-Bildung. Auch sind nicht alle Lichtschutzfilter gut verträglich. Da es für die Infrarotstrahlung (IR) bisher keine Filter gibt (IR-Schutz besteht i. d. R. in der Zugabe von Radikalfängern), sollte man intensive Sonnenbäder vermeiden und sich stattdessen im Schatten aufhalten. IR-Strahlung trägt stark zur vorzeitigen Hautalterung bei.
Fazit: Eine effektive Anti-Aging-Pflege sollte die Regenerationsfähigkeit der Hautbarriere stärken und bewahren. Ideal hierfür sind hautähnliche Basisstoffe wie sie in der DMS enthalten sind. Auf problematische Hilfsstoffe sollte verzichtet werden, insbesondere auf potenzielle Allergieauslöser. Wirkstoffe sollten in sinnvollen Konzentrationen eingesetzt werden und über Carrier durch die Hautbarriere gelangen. Die dermaviduals®-Pflegeserie erfüllt all diese Anforderungen (siehe dazu die Rubrik "dermaviduals® - Pflege bei normaler, sensibler und Problemhaut, Anti-Aging-Pflege"). Um für sich die möglichst optimale Pflege bzgl. Fett und Feuchtigkeit sowie Wirkstoffkombination zu finden, ist eine fundierte Hautanalyse empfehlenswert (siehe dazu die Rubrik "Hautanalyse mit Complete Skin Investigation und Bio-Feedback-Verfahren").